El rayo de Luna (Der Mondstrahl): Quinta parte



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Verdad es que ya he recorrido inútilmente todas las calles de Soria; que he pasado noches y noches al sereno, hecho poste de una esquina; que he gastado más de veinte doblas en oro en hacer charlar a dueñas y escuderos; que he dado agua bendita en San Nicolás a una vieja, arrebujada con tal arte en su manto de anascote, que se me figuró una deidad; y al salir de la Colegiata una noche de maitines, he seguido como un tonto la litera del arcediano, creyendo que el extremo de sus holapandas era el del traje de mi desconocida; pero no importa... yo la he de encontrar, y la gloria de poseerla excederá seguramente al trabajo de buscarla.
Es stimmt, dass ich unnötigerweise durch alle Straßen von Soria gestreift bin, dass ich viele Nächte im Freien verbracht habe, an einer Ecke lauerte, dass ich mehr als zwanzig Golddublonen ausgegeben habe, damit mir Besitzerinnen und Knappen etwas erzählten, dass ich in San Nicolás einer alten Frau geweihtes Wasser gegeben habe, die auf eine Art in ihren Mantel aus dünnem Wollstoff eingemummelt war, dass sie mir als Gottheit vorkam; und als ich eines Nachts nach der Frühmette die Stiftskirche verliess, habe ich wie ein Verrückter die Sänfte des Erzdiakons verfolgt, weil ich glaubte, das Ende seines Umhangs sei das Kleid meiner Unbekannten; aber dies ist unwichtig... ich muss sie finden, und die Seeligkeit, sie zu besitzen wird mir die Arbeit, sie zu suchen, vergelten.

Vokabeln
  al sereno = (nachts) im Freien
  arrebujado = eingemummelt
  la Colegiata = die Stiftskirche
  los maitines = die Frühmette
  la litera = die Sänfte
  el arcediano = der Erzdiakon
  anascote = dünner Wollstoff




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